Aktuell


Termine 2024 und 2025

Frühjahrsretraite 2024: Samstag/Sonntag, 9./10. März
Klosterherberge Baldegg > Informationen
Weisheit und Mystik in den Psalmen
Pfr. Bernhard Neuenschwander

Generalkapitel 2024: Samstag, 22. Juni
Stadtkirche und Kirchgemeindehaus Olten

Herbstretraite 2024: Samstag/Sonntag, 16./17. November
Centre St-François Delémont > Informationen

Frühjahrsretraite 2025: Samstag/Sonntag, 22./23. oder 29./30. März
Ort noch offen

Generalkapitel 2025: Samstag, 21. Juni
Franziskanerkirche und Kirchgemeindehaus Solothurn

Herbstretraite 2025: Samstag/Sonntag, 8./9. oder 16./17. November
Ort noch offen

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Einladung zur Retraite (von 2023, als Beispiel)

am Samstag/Sonntag 4./5. März 2023 im Centre St-François Delémont

Liebe Brüder und Schwestern

Wie kann das Tagzeitengebet musikalisch gestaltet werden – anders als in den uns vertrauten herkömmlichen, an die Gregorianik angelehnten Formen? Der Komponist und Cembalist Johann Sonnleitner hat im Auftrag des christkatholischen Kirchenchors von Bern Laudes und Vesper (Morgen- und Abendgebet) neu vertont. Dieses Werk wurde in Bern aufgeführt und ist auf grosses Interesse gestossen. In der kommenden Retraite vom März 2023 gibt Johann Sonnleitner zusammen mit Helene Ringgenberg einen Einblick in dieses Werk und in sein kompositorisches Schaffen.

Eine Neuvertonung von Laudes und Vesper – neue Wege zur Spiritualität

Johann Sonnleitner und Helene Ringgenberg laden dazu ein, sich mit einer neuen musikalischen Gestaltung des Tagzeitengebets zu befassen. Die Retraite wird bewusst so gestaltet, dass auch Teilnehmende, die nicht über musikalische Kenntnisse verfügen oder selber nicht singen, einen spirituellen Gewinn daraus ziehen.

Pfr. Christoph Bächtold (Rektor)
Januar 2023

Die ganze Einladung als PDF

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Zur Hinführung

Das Streben nach Erneuerung und Vertiefung im Religiösen spiegelt sich im Ideal-Fall immer auch in der jeweiligen Musik. An der Tatsache, dass die Musik in mittelalterlichen Klöstern anders geklungen hat als beispielsweise in der Leipziger Thomaskirche zu Bachs Zeit oder im Salzburger Dom zu Mozarts Zeit, zeigt sich der Wandel des Bewusstseins und des Lebensgefühls. Gehen wir in der Geschichte noch etwas weiter zurück, so ist es uns Heutigen kaum nachvollziehbar, dass man bis ins Hochmittelalter für das uns so vertraut klingende Intervall der Terz noch gar keine Empfindung, noch «kein Ohr» hatte. Wie tief berührend ist es, wenn dann nach den engelreinen, objektiven, aber auch strengen und kühlen Quint-und Quart-Organum-Klängen mittelalterlicher Musik im ältesten deutschen Weihnachtslied um 1394 plötzlich und erstmals menschlich warme Terzklänge in Dur- und Moll-Harmonien erklingen. Oder wenn etwa 100 Jahre später in einer Messe von Josquin Desprez just beim «Et incarnatus est» das Inkarnationsgeschehen Christi in reinen, terzgesättigten Dur- und Mollakkorden besungen wird.

Im 19. Jahrhundert macht sich ein Auseinanderdriften von Seelenkräften bemerkbar. Einerseits «spannt» die romantische Seele «weit ihre Flügel aus», wie es in Schumanns genialer Vertonung von Eichendorffs «Mondnacht» und in Wagners «Tristan» in so einzigartiger Weise erlebt werden kann. Diese Tendenz führte schliesslich zur Lösung aller tonalen Bindungen in der Atonalität des frühen 20. Jahrhunderts. Andererseits verfällt die Musik im 19. und 20. Jahrhundert zunehmend auch materialistischen Tendenzen und verflacht in harmloser, aber auch banaler Salonmusik. In Offenbachs «Orpheus in der Unterwelt»(1858) kündigen sich bereits die musikalischen Stilmittel heutiger Populärmusik an, die als Sacro-Pop in viele Kirchen eingezogen ist.

Der Ruf des Johannes «Ändert euren Sinn!» kann auf musikalischem Gebiet auch eine Aufforderung zu neuer Verinnerlichung bedeuten. Versenkt man sich tief und intensiv genug in einen einzelnen Ton, so kann es sein, dass sich im Seelen-Inneren – zunächst unhörbar – gewisse Nebentöne melden, unter denen auch solche sind, die in unserem derzeitigen Tonsystem nicht vorkommen. Werden aber diese Intervalle im Innern stark genug erlebt, so drängen sie nach äusserer klanglicher Verwirklichung. Es handelt sich dabei um Töne, die in der menschlichen Seele schlummernd veranlagt sind. Manche von ihnen, z.B. das «Alphorn-Fa» und die «Natur-Septim», haben sich in uralter Volksmusik verschiedener Länder lebendig erhalten. Diese verschollenen Töne können unser musikalisches wie auch unser religiöses Leben in ungeahnter Weise vertiefen und erweitern. Wie, das ist schwer zu beschreiben, aber bei einer bestimmen Offenheit und Unbefangenheit konkret erlebbar.

Im Anhören des Rezitals von Hubert Michael Saladin und von Teilen aus meiner Johannes-Kantate wollen wir uns dieser Musik in erweiterter Tonalität nähern und dann – nach einigen einfachen Vorübungen – die für die Christkatholische Kirche neukomponierte Vesper gemeinsam singen.

Johann Sonnleitner

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Programm der Einkehrtage

Freitag

ab 17.30 Uhr
Wer möchte, kann bereits am Freitagabend anreisen und übernachten; der Rektor ist von 17.30 Uhr an im Centre anwesend.

18.30 Abendessen (fakultativ)

20.00 Komplet (fakultativ)

Samstag

07.30 Laudes (fakultativ)

08.00 Frühstück (fakultativ, in Schweigen)

ab 10.30 Uhr
Ankunft der übrigen Teilnehmenden gemäss persönlicher Anmeldung

11.15 Einführung ins Thema

11.45 Mittagsgebet

12.15 Mittagessen

14.30 Themenblock I: Wozu eine Erweiterung unseres Tonsystems?

15.45 Kaffeepause

16.00 Themenblock II: Einführung in das nachfolgende Rezital von Michael Saladin und Johann Sonnleitner

(bis 17.15)

17.45 Rezital

18.30 Abendessen

20.00 Komplet

Sonntag

07.30 Laudes

08.30 Frühstück (in Schweigen)

09.15 Eucharistiefeier

10.15 Themenblock III: Die Neuvertonungen der Laudes und Vesper II aus dem christkatholischen Gesangbuch, Teil 1 (mit Übungseinheit)

12.00 Angelus

12.15 Mittagessen

14.15 Themenblock IV: Die Neuvertonungen der Laudes und Vesper II aus dem christkatholischen Gesangbuch, Teil 2 (mit Übungseinheit)

(bis 15.30)

16.00 Vesper (Neuvertonung

17.00 Ende der Tagung

Anmeldung

verbindlich bis Samstag, 11. Februar 2023, mit dem Anmeldeformular über den folgenden Link (für PC: rechte Maustaste und Link öffnen oder Link kopieren und als Webadresse einsetzen) oder QR-Code (fürs Handy): https://forms.office.com/r/WxrMp2nYZJ

Falls dies nicht möglich ist, wird um schriftliche Anmeldung gebeten an: Sarah Böhm-Aebersold, Wildbachweg 1, 4515 Oberdorf, sarah.boehm(at)christkatholisch.ch. In diesem Fall bitte angeben, falls vegetarische Kost bzw. Abholung am Bahnhof gewünscht wird.

Bitte rasch anmelden (beschränkte Platzzahl).

Entschuldigungen sind Sarah Böhm zu richten (Adresse siehe oben).

Kosten

Die ganze Retraite mit einer Übernachtung im Einzelzimmer und vier Mahlzeiten kostet Sfr. 185.- Die Kosten für die Mahlzeiten und die Übernachtung sind direkt vor Ort zu begleichen. Die restlichen Sfr. 37.- (Beitrag zur Deckung der Kosten der Tagung; Räume, Referenten und Auslagen Referenten etc.) sind vor der Retraite auf das Konto der Gemeinschaft des hl. Johannes des Täufers (IBAN: CH08 8080 8002 3134 8934 2) zu überweisen oder falls dies nicht möglich ist, ist der Betrag an die Retraite mitzunehmen. An der Tagung selber wird ein Körbchen für Spenden stehen, da die 37.- Tagungsgebühr nur ca. die Hälfte der Unkosten pro Person decken.

Die Gemeinschaft des hl. Johannes des Täufers ist bereit, Interessenten bei finanziellen Engpässen angemessen und diskret zu unterstützen. Anfragen sind an den Rektor, Christoph Bächtold, zu richten.

Mitnehmen

Das Christkatholische Gebet- und Gesangbuch (CG), falls vorhanden.

Zum Haus

Wir sind erstmals im Centre Saint-François in Delémont JU, Route du Vorbourg 4, 2800 Delémont, Tel. 032 421 48 60. Das Team heisst uns herzlich willkommen. > Zu Google Maps

Basel ab: 10.03 Uhr und Biel ab: 9.48 Uhr oder 10.18 Uhr. (Eine Anreise ab Solothurn via Moutier empfiehlt sich wegen der kurzen Umsteigezeit nicht.)

Das Centre kann vom Bahnhof mit dem Bus Linie 1 oder 3 erreicht werden: Haltestelle „Place de la Foire“, von dort noch 5 Minuten zu Fuss zum Centre. Abfahrt Hauptbahnhof/Kante F: 10.42 Uhr, 10.52 Uhr, 11.12 Uhr, Fahrzeit 3 Minuten. > Zum SBB-Fahrplan

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